Luxus für wenige: Die fragwürdige Subventionierung der Werner Oechslin Bibliothek
Der Schwyzer Kantonsrat diskutiert am kommenden Donnerstag, ob die Bibliothek Werner Oechslin – eine Forschungsbibliothek für Architektur – jährlich mit 600’000 Franken unterstützt werden soll. Dem Steuerzahler sei Dank.
Im Jahr 2023 haben gerade mal 122 Personen die Bibliothek aktiv genutzt. An den Veranstaltungen und Führungen nahmen weniger als 1’100 Personen teil. Solche Zahlen sollen einen kantonalen Zustupf von jährlich 600’000 Franken, also knapp CHF 5’000.00 pro aktiver Büchereinutzung, rechtfertigen? Mit diesem Geld finanzieren wir bei besten Willen wichtigere Projekte.
Der Gipfel ist die geplante Stellenaufstockung von 3,8 auf 11,3 Vollzeitstellen. Der Personalaufwand würde sich mehr als verdoppeln, obwohl die Bibliothek kaum genutzt wird. In Zeiten digitaler Recherchemöglichkeiten ist die Notwendigkeit einer solchen Spezialbibliothek fraglich. Selbst die ETH Zürich hat den Vertrag mit der Bibliothek gekündigt.
Man stelle sich vor, ein ETH-Professor höselet nach Einsiedeln in die Bibliothek, um die Quellenangaben in wissenschaftlichen Arbeiten zu überprüfen.
Von den rund 65’000 Büchern hat die Bibliothek gerade mal 52 digitalisiert, obwohl bereits Millionen von Kanton und Bund in diese Bibliothek geflossen sind.
Liebe Mitbürger, ich persönlich bin ein Liebhaber historischer Bücher und finde ihre Erhaltung wichtig, aber in Anbetracht des Kosten-Nutzen-Verhältnisses hoffe ich, dass sich der Kantonsrat gegen diese übertriebene Forderung stellt.
Jan Stocker
SVP-Kantonsrat, Freienbach