Wie viel ist zu viel?
Wer heute im Zug keinen Sitzplatz mehr findet oder im Feierabendstau auf der A1 steht spürt, dass die Schweiz innert einer Generation deutlich dichter geworden ist. Seit 2000 ist unsere Wohnbevölkerung um 23,7% gewachsen, das sind 1,7 Millionen zusätzliche Einwohner. Wir wachsen 18-mal schneller als Deutschland und schneller als alle grossen Nachbarn. 80% dieses Wachstums beruht allein auf Nettozuwanderung.

Diese Dynamik stösst in einem Land mit begrenztem Raum an sichtbare Grenzen: Die Staustunden auf den Nationalstrassen haben sich seit 2000 versiebenfacht, während die Fahrzeugkilometer nur um die Hälfte zunahmen. Auch die Personenkilometer im Schienenverkehr legten um 70% zu, trotz permanentem Ausbau des ÖV-Netzes.
Ähnlich angespannt präsentiert sich die Lage bei den Sozialversicherungen. Zuwandernde leisten heute zwar rund 40% der AHV-Beiträge, beziehen aber erst 30 % der Leistungen. Doch eine Langfristrechnung zeigt: Migranten erhalten über den Lebenszyklus mehr Leistungen, als sie einbezahlen (Beitrags-/Leistungs-Verhältnis bei Migranten: 1 zu 1,83) und die Tragfähigkeit der AHV bleibt ohne immer neue Rekordmigration gefährdet.
Die Schweiz braucht endlich eine ehrliche Debatte über die Folgen des ungebremsten Bevölkerungswachstums. Unsere Infrastruktur, unsere Sozialversicherungen und unser Wohnraum stossen an ihre Grenzen. Der Fachkräftemangel lässt sich nicht durch mehr Köpfe lösen, sondern durch gezielte Bildung, technologische Innovationen und eine qualitativ ausgerichtete Migrationspolitik.
Wer dauerhaft bleiben möchte, sollte über einen längeren Zeitraum hinweg spürbar zu den Sozialwerken und der Infrastruktur beitragen und nicht nur von ihnen profitieren. Ein modernes Migrationssystem braucht klare Anforderungen, konsequente Regeln und vor allem gesicherte Grenzen.