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Editorial

Sonderbare Vorkommnisse an Märchler Schulen

Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die man kaum glauben kann – und doch stammen sie aus unserem Alltag und direkt aus unserer schönen March.

So musste ich jetzt erst kürzlich zweimal hinschauen, als ich den Brief einer Schule an die Elternschaft las. Darin wurde beschrieben, dass das traditionelle Skilager der Primarschüler im nächsten Jahr ausfallen wird. Grund? Es gibt zu viele Lehrpersonen in einer Klasse. Ja, Sie haben richtig gelesen. Nicht zu wenige – zu viele! Mehrere Lehrpersonen seien für diese Klasse zuständig und offenbar war es unmöglich, dass eine einzige dieser Lehrpersonen die Kinder für eine Woche ins Skilager begleiten könnte. Da fragt man sich unweigerlich: Wo, wenn nicht im Skilager, sollen Kinder Teamgeist, Selbstständigkeit und Naturerlebnisse sammeln und warum genau, kann dieses Lager jetzt nicht stattfinden?

Doch damit nicht genug. Schon flatterte die nächste Kuriosität ins Haus. Über die schulinterne Eltern-App „Pupil“ erhielten nämlich Mütter und Väter einen Flyer mit der Aufforderung: Gehen Sie abstimmen! Natürlich ganz „neutral“, ohne konkrete Wahlempfehlung. Aber wenn über eine von Steuergeldern finanzierte Schul-App plötzlich politische Botschaften verschickt werden und die Lehrpersonen und Schulleitungen gleichzeitig die Elternschaft zur Abstimmung auffordern, dann ist wohl jedem klar, aus welcher Richtung der Wind weht. Man sagt nicht wirklich, was man eigentlich meint – aber alle wissen trotzdem, was die Lehrpersonen und die Schulleitungen wollen.

Und es geht noch weiter. An Elternabenden soll derselbe Flyer auch gezeigt worden sein. Dazu dann die mündlichen Ausführungen des Lehrkörpers mit einseitigen Informationen zum Lehrkräftemangel – und schon wird aus einer vermeintlich neutralen Information eine ziemlich einseitige Geschichte. Das ist unprofessionell und zeugt von keinem fairen Abstimmungskampf.

Liebe Märchlerinnen und liebe Märchler, das alles hinterlässt einen schalen Beigeschmack. Schulen sollten doch Orte sein, an denen Kinder lernen, kritisch zu denken und nicht, wo Eltern unterschwellig politisch eingeordnet werden. Wenn Lehrpersonen und Schulleitungen beginnen, selber Partei zu ergreifen, verschwimmt die Grenze zwischen Bildung und Beeinflussung.

Und währenddessen sollen wir glauben, dass höhere Einstiegslöhne die Lösung aller Schulprobleme seien? Wer im Skilager an zu vielen Lehrpersonen scheitert, wird mit mehr Geld für die Einstiegslöhne wohl kaum plötzlich ein Meisterwerk der Organisation oder Lösungen für das verfehlte integrative Schulsystem abliefern.

Darum mein Appell an Sie, liebe Bürgerinnen, liebe Bürger: Lassen Sie sich nicht beirren! Sorgen wir gemeinsam dafür, dass gesunder Menschenverstand überwiegt und legen wir am 28. September ein klares NEIN für echte Lösungen in die Urne.

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über den Autor
Angela Ruoss
SVP Kantonsrätin (SZ)
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