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Editorial

Lehrerberuf: Lohn, Lohn, Lohn

In der öffentlichen Debatte dreht sich vieles um den Lohn der Lehrpersonen. Doch es sind selten die Lehrer selbst, die diesen Aspekt in den Vordergrund stellen. Entscheidend bei der Berufswahl sind andere Faktoren: Wertschätzung, Sinnhaftigkeit, Teamarbeit, Organisation und Mitspracherecht. Heute fällt es Lehrpersonen jedoch zunehmend schwer, all dem gerecht zu werden – ohne das eigentliche Unterrichten zu vernachlässigen.

Wie soll das noch funktionieren? Die ständigen Reformen – diese „Reformitis“ – hängen vielen längst zum Hals heraus. Ein Beispiel: Das neue Beurteilungssystem, bei dem statt Noten nun Symbole wie Bienenstock oder Honigtopf verwendet werden, hilft weder den Schülern noch den Lehrpersonen. Lehrer und Eltern, mit denen ich gesprochen habe, empfinden diese Neuerung nicht als Fortschritt. Im Gegenteil: Die neuen Beurteilungsanforderungen sind realitätsfern und kaum umsetzbar. Wir müssen aufhören, krampfhaft aus jedem Kind ein Leistungswunder machen zu wollen. Die Realität zeigt: Kinder sind mit den Hausaufgaben überfordert, Ausbildungsbetriebe sind enttäuscht von der Vorbildung der Schulabgänger. Dabei sollte klar sein: Die Erziehung ist Sache der Eltern, die Schule bereitet aufs Berufsleben vor.

Würde ich heute eine Schule als Arbeitgeber wählen, wären für mich Standort, Infrastruktur, Pensionskasse, Work-Life-Balance, Teamkultur und vor allem die Zusammensetzung der Klassen entscheidend. Mehr als ein bis zwei Kinder pro Klasse ohne Deutschkenntnisse sind für eine Lehrperson nicht zumutbar- und schaden der ganzen Klasse.

Ja, in Kantonen wie Zürich oder Zug sind die Löhne höher. Aber dort sind auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher, und es gibt weniger Feiertage. Das gleiche betrifft die Handwerker. Gehen nun alle Handwerker nach Zürich zur Arbeit?

Ich plädiere für eine Entlastung des Systems: weniger Bürokratie, realistischere Anforderungen – und separate Förderklassen für Kinder mit ungenügenden Deutschkenntnissen. Ich habe grossen Respekt vor dem Lehrerberuf, verstehe aber auch jene, die nach wenigen Jahren aussteigen. Denn immer weniger hat dieser Beruf mit dem eigentlichen «Lehren» zu tun.

Zur Sprache: Der Begriff „Lehrer“ ist grammatikalisch neutral und leitet sich vom Verb lehren ab. Daher wurde auf die geschlechtsspezifische Form verzichtet.

Am 28.09.2025 ein Nein zum Personal- und Besoldungsgesetz.
Packen wir zuerst die Wichtigen Anpassungen an.

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Bruno Felder
SVP Kantonsrat (SZ)
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