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Editorial

Gute Schulen brauchen mehr als schöne Versprechen

Der Lehrermangel beschäftigt derzeit viele Menschen und das zu Recht. Als Mutter, Bürgerin und Kantonsrätin weiss ich, wie sehr unsere Schulen auf engagierte Lehrerinnen und Lehrer angewiesen sind. Doch was mich in der aktuellen Debatte zunehmend irritiert, ist die Vorstellung, man könne das Problem einfach mit mehr Geld lösen. Aber so einfach ist es eben nicht!

Die zwei Entlastungslektionen für Klassenlehrpersonen mögen im ersten Moment wie eine Verbesserung wirken – doch wer soll während diesen beiden Lektionen dann unterrichten, wenn es die Lehrkräfte dazu schlicht und einfach nicht gibt? Wir schieben das Problem damit nur weiter, statt es ehrlich anzugehen und nach wirklichen Lösungen zu suchen. Mit dieser Massnahme heizen wir den Lehrkräftemangel sogar noch an und erhöhen damit den Druck auf das bestehende Personal.

Gleichzeitig steht die Behauptung im Raum, dass wir mit höheren Einstiegslöhnen den Lehrerberuf attraktivieren und damit die jungen Lehrpersonen im Kanton Schwyz halten können. Wäre das wirklich so einfach, hätten unsere Nachbarkantone keine Probleme mehr. Doch auch dort fehlt es an Personal – trotz besserer Bezahlung. Wir wissen längst: Es braucht mehr als Geld – es braucht Anerkennung, gute Rahmenbedingungen die das Schulegeben wieder als Kernauftrag der Lehrpersonen ermöglicht und faire Lösungen für alle.

Betreffend den zwei Entlastungslektionen finde ich es übrigens besonders unfair gegenüber den Fachlehrpersonen. Denn von den zwei Entlastungslektionen profitieren nur Klassenlehrpersonen. Fachlehrpersonen leisten ebenfalls viel und gehen dabei aber leer aus. Das sorgt für Frust und eine Ungleichbehandlung innerhalb der Berufsleute und das gerade in einem Beruf, der auf Teamarbeit und Zusammenhalt angewiesen ist.

Und nicht zuletzt: Wenn wir jetzt kopflos Löhne erhöhen, lösen wir eine Spirale aus, die auch Auswirkungen auf unsere private Wirtschaft haben wird und vor allem kleinere Betriebe unter Druck bringen kann. Weil diese Betriebe im Kanton Schwyz eben keine solchen Löhne für die Nachwuchsförderung ausgeben können. Letztlich hilft das also niemanden und schon gar nicht unseren Lehrkräften.

Die SVP bringt echte Lösungen (vgl. Leserbrief vom 07.07.2025 im March-Anzeiger) und keine Scheinmassnahmen. Deshalb stimme ich am 28. September mit Überzeugung Nein und unterstütze nur echte Lösungen die das Chaos der integrativen Schule aufräumen. Denn das bringt unseren Lehrkräften tatsächlich eine Entlastung. Handeln wir also mit Verstand für unsere Kinder, unsere Lehrpersonen und unsere Schulen.

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über den Autor
Angela Ruoss
SVP Kantonsrätin (SZ)
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