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Editorial

«Wie die Zeit vergeht und die Freiheit bröckelt»

Die Zeit arbeitet gegen die Freiheit – je älter wir werden, desto mehr werden wir fremdbestimmt. Zeit wieder einmal darüber zu sinnen, ob es nicht besser wäre freier zu sein.

2022 – schon wieder ein neues Jahr und seit 1582 kalendarisch und päpstlich so verordnet. Damit schuf man die Grundlagen für eine allgemeingültige Ordnung. Und die Synchronisation der Uhrzeiten – in der Schweiz ab 1894 – setzte sich in der Folge durch Gewohnheit als Landeszeit durch. Nicht zuletzt wegen dem aufkommenden Schienenverkehr war das nötig. Der erste Zug in der Schweiz fuhr übrigens, laut meinem damaligen ab und zu Schlüsselbund-Werfenden Lehrer, vor 175 Jahren: Die Spanisch-Brötli-Bahn. So viel zu sinnvollen Vorgaben.

Vor zweihundert Jahren hatte der Papst dann ein (spätes) Einsehen – Die katholische Kirche gab bekannt, dass die Lehre über das heliozentrische Weltbild generell verbreitet werden darf. Damals hatten es Wissenschaftler schwerer als unsere Taskforce. Ob Derartiges die heutigen Schüler noch vermittelt bekommen? Vermutlich bleibt keine Zeit für so etwas, Greta-Demos und Handyaufladen sind wichtiger.

Aber – Hurra! Die Seuche ist wohl gebändigt; die Masken fallen ab wie das Laub im Herbst. Die Pandemie brachte uns neben viel Ärger und Zwist eine Renaissance des Pestbriefes aus dem 14. Jahrhundert, neudeutsch Zertifikat. Und wie haben sich der Bundesrat und die Kantonsregierungen nun geschlagen? Da hört man Allerlei. Meine Meinung ist, dass sich die Exekutiven basierend auf dem aktuellen Stand des Irrtums – so eine geläufige Definition der Wissenschaft – nicht so schlecht „gmetzget“ haben.

Vieles war unbekannt, Erfahrung hatten die Wenigsten in solchen Dingen. Klar, es gab diverse widersprüchliche Massnahmen und die Maskentragpflicht in den Schulen war im Rückblick etwas gar wenig sinn- und wirkungsvoll. Dazu kommt, dass die Exekutiven die Taskforce und Tausende von Volksinfektiologen beider Couleur im Nacken hatten. Aber Hand aufs Herz, wer hätte den Job machen wollen? Nicht nur den Job, sondern auch das Ernten der kritischen Stimmen, Demos und Trychelklänge?

Manch einer fragt sich, warum das überhaupt so rauskam. Meine Deutung: Wir leben immer mehr in einer Null-Risiko-Gesellschaft und wollen alles kontrollieren, verhindern oder schützen. Das ist nun der Preis dafür. All die „Talibane“, die uns einengen wollen beim – um nur ein paar zu nennen -Autofahren, Rauchen, Sprachgebrauch oder bei der Ernährung, die haben die Saat für diesen Kontrollwahn und die Nullrisikomassnahmen mitausgebracht.

Darum sollten wir die Freiheit wieder mehr pflegen: Weniger Verbote, mehr Eigenverantwortung. Weniger Regulierungen, mehr Freiräume.

Denken wir bei den nächsten Abstimmungsterminen daran und überlegen wir uns gut welche Selbsteinschränkungen wir uns selbst noch zusätzlich auferlegen wollen. Meine Empfehlung: Weniger ist mehr.

Zum Schluss ein spontaner Gedanke: Wie war das damals bei den Pestepidemien im Mittelalter? Gab es nach deren Ende nicht jeweils eine mehrwöchige Orgie? Ich frage für einen Freund…

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SVP Kantonsrat, Erziehungsrat (SZ)
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