Nein zur Lohnerhöhung – Ja zu echten Lösungen!
Wer hätte nicht gerne am Monatsende mehr im Portemonnaie? Die wenigsten von uns würden das wahrscheinlich ablehnen. Doch bei der Diskussion über eine Erhöhung der Einstiegslöhne für Lehrerinnen und Lehrer fehlt es uns an der nötigen Weitsicht.

Natürlich müssen wir den Lehrerberuf attraktiver gestalten – aber höhere Löhne allein sind nicht die Lösung. Solange wir nicht ehrlich anerkennen, dass unser integratives Schulsystem in fast allen Bereichen gescheitert ist, helfen auch finanzielle Anreize kaum weiter.
Die Herausforderungen der Lehrerinnen und Lehrer liegen nämlich ganz woanders: Viele Kinder kommen in den Kindergarten oder in die Primarschule ohne oder teils mit unzureichenden Deutschkenntnissen. Darüber hinaus kämpfen Lehrpersonen mit immer mehr administrativen Herausforderungen. Beides geht zu Lasten der Unterrichtszeit und der Unterrichtsqualität.
Uns liegt es fern, die Lehrpersonen zu diskreditieren oder ihnen Faulheit zu unterstellen. Ganz im Gegenteil: Wir wissen, wie wertvoll ihr Einsatz ist. Gerade deshalb braucht es gezielte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, damit das ‚Schulegeben‘ wieder die Kernaufgabe des Lehrerberufs wird.
In diesem Sinne haben wir bereits ein Postulat im Kantonsrat eingereicht, das solide Deutschkenntnisse im Kindergarten und in der Primarschule fordert. Solche Massnahmen entlasten die Lehrpersonen im Alltag und machen den Beruf langfristig attraktiver.
Deshalb sagen wir am 28. September entschieden NEIN zur Lohnerhöhung – denn mit mehr Geld können wir die bestehenden Probleme nicht lösen.